Big Jim
Big Jim
Basisdaten
Spannweite (Mitte der Tragfläche): ca. 250cm / Länge: ca. 199cm
Abfluggewicht mit Motor DLE 55: 10,6kg
Liebe Modellbauer und -piloten,
es war mal wieder soweit. Mein DLE 55 ccm - Motor suchte einen neuen Arbeitsplatz und ich nach einem passenden Objekt. Da ich ein Liebhaber von Oldtimern bin, wurde ich im ARF- Bereich nicht fündig. Außerdem bevorzuge ich alltagstaugliche, robuste Flieger, mit denen man auch etwas herumturnen kann.
Ich hatte vor Jahren schon einmal ein solches Modell. Von dem war ich so begeistert, dass ich mich entschloss, genau dieses Modell mit ein paar Verbesserungen noch einmal zu bauen.
Der Bau dieses Modells ist nicht für Anfänger geeignet. Für den fortgeschrittenen Modellbauer ist er jedoch das reinste Vergnügen, denn hier kann man nach Herzenslust verändern, experimentieren, eigene Ideen einfließen lassen, etc.
Nachdem mir der Name des Flugzeugs - Big Jim - wieder eingefallen war, konnte die Suche im Internet beginnen.
Nach kürzester Zeit fand ich unter dem Namen des Fliegers einen Frästeilesatz, bestehend aus den Rumpfspanten, den vorderen Rumpfseitenteilen, dem Rumpfboden und vier gefrästen Rippen, zwei aus 3 mm Pappelholz und zwei aus 7 mm starkem, mehrfach verleimten Flugzeugsperrholz. Ein paar kleine Skizzen mit den wichtigsten Daten sowie eine Stückliste für das noch benötigte Holz fanden sich ebenfalls im Netz, welche ich mir ausgedruckt habe.
Das Modell hat kein Vorbild und gönnt dem Erbauer dadurch viel Freiheit bei der Gestaltung. Da nur wenige Frästeile vorhanden sind, können auch hier viele eigene Wünsche berücksichtigt werden.
Der Flieger wurde vom Konstrukteur als äußerst robuste Schleppmaschine erdacht. Da ich keinen Schlepper benötigte, konnte ich aus Gründen der Gewichtsersparnis einige Bauteile weglassen bzw. leichter gestalten.
Bau und Modifikationen
Da man hinter dem Schwerpunkt so leicht wie möglich bauen sollte, habe ich die hinteren unteren Holmgurte aus 10x10mm Balsa eingezogen.
Höhen- und Seitenleitwerk sind nicht abnehmbar, sondern fest verleimt. Die entsprechenden Servos sitzen nicht hinten bei den Rudern, sondern vorn im Rumpf. Die Höhenruder habe ich mit Kohlefaserrohren angelenkt.
Das Höhenruder ist bei mir geteilt. Das Seitenruder ist durchgehend bis zum Rumpfboden, d.h. es wurde etwa um ein Drittel vergrößert und dabei mit Seilen angelenkt. Für meinen Flugstil , der auch Turns und Messerflugfiguren umfasst, sollten diese Modifikation zuträglich sein. Da alle Beplankungen aus 3mm Balsa bestehen, habe ich die Brettchen gewogen und nur die leichtesten davon hinter dem Schwerpunkt verwendet - je weiter hinten, je leichter die Brettchen.
Wie sich beim Auswiegen zeigte, hat sich der Aufwand gelohnt: Auf Ausgleichsgewichte in der Schnauze kann komplett verzichtet werden.
Aus optischen Gründen habe ich eine Rumpfanformung an die Tragflächen gebaut, was meines Erachtens besser aussieht.
Alle Ruder sind in Rippenbauweise erstellt und mit 2mm Balsabrettchen voll beplankt, d.h. die Rippen sind etwas größer, dafür ist die Beplankung dünner. Dabei muss darauf geachtet werden, dass dort, wo die Ruderhörner eingebaut werden sollen, entsprechende kraftschlüssige Füllklötze verwendet werden.
Daten
Spannweite der Tragfläche an der Nasenleiste ca. 240cm, an der Endleiste 260cm. Flächentiefe 52 cm.
Höhenleitwerk mit Ruder: an der Nasenleiste 77 cm, Hinterkante Ruder 88 cm, Tiefe 30cm.
Seitenleitwerk mit Ruder: Höhe 36, Tiefe 35cm.
Rumpflänge gesamt: 199 cm mit Spinner.
Abfluggewicht: 10,6 kg
Motor: DLE 55 mit Pefa-Dämpfer, Propeller 23x10 Menz - mehr geht meiner Erfahrung nach nicht (der Standschub mit 23x8 Falcon-Propeller liegt bei ca. 14 kg).
Servos:
Querruder: je ein 707 Digi von Graupner
Höhenruder: 2x Savöx SC-0254 MG
Seitenruder: 1x Graupner 707 Digi
Gas: D-Power Ds-450BB MG
Doppelstromversorgung: Jeti Duplex MAX BEC
Zwei Akkus für RC-Anlage: 2x 2S LiIon 2900 mAh.
Emcotec für Zündung: 4,8 V NiMh, 2800mah von Ansmann
Die GFK-Motorhaube fand ich auf Ebay. Das tolle Hauptfahrwerk hat mir ein lieber Vereinskollege gebaut. Heckfahrwerk und Pilotenpuppe sind aus meinem Fundus. Das Steckungsrohr (Alu) ist aus dem Baumarkt, das Steckungshüllrohr wurde von mir selbst gefertigt.
Nun viel Spaß beim Anschauen der Bilder. Falls jemand Lust verspürt, im anstehenden Winter dieses Modell zu bauen, dem kann ich nur versprechen: Es lohnt sich. Der Big Jim fliegt sich sehr gut und, mit etwas Liebe gebaut, sieht er einfach nur hübsch aus.
Sollten Fragen beim Nachbau entstehen, helfe ich gerne weiter (Kontakt über diese Homepage).
Volker / Oktober 2020